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Schönenberg: Der Naturschutzverein Schönenberg hat ein Wieselförderprojekt initiiert
Wie viele Wiesel es in der Region gibt und wo sie leben, ist nahezu unbekannt ?
daher möchte der Naturschutzverein die Tiere kartieren.
Simone Brunner


«Flink wie ein Wiesel» - die Redewendung wird dem kleinen Tier gerecht. Denn wer ein Wiesel sichtet, ist ein Glückspilz - so schnell und unbemerkt huschen die menschenscheuen Tiere durchs hohe Gras und Unterholz. Der Naturschutzverein Schönenberg sucht nun nach aufmerksamen Beobachtern der Natur. Im Rahmen eines schweizweiten Wieselförderungsprojekts möchte der Verein die Wieselarten Hermelin und Mauswiesel in der Region Schönenberg/Hirzel kartieren und deren Lebensraum erforschen. Ziel der Kartierung durch den Naturschutzverein Schönenberg ist es, den Lebensraum der Wiesel aufzuwerten, um den Populationsrückgang der scheuen Tiere zu stoppen. Dafür muss der Verein wissen, wo sich die Wiesel am liebsten aufhalten, und ist dabei auf Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen - wer ein Wiesel gesehen hat, soll sich melden und den Sichtungsort beschreiben.

Bereits fünf Sichtungsmeldungen

Der Aufruf an die Bevölkerung ist Anfang August ergangen. Seither sind bereits fünf Meldungen von Personen eingegangen, die ein Wiesel gesichtet haben, gibt Christof Elmiger vom Umweltbüro Fornat Auskunft. Drei der fünf Wiesel sind laut Christof Elmiger zwischen Mülistalden und Egg gesehen worden.

Wie viele Wiesel es in der Natur um Schönenberg gibt, kann Markus Hohl, Präsident des Naturschutzvereins Schönenberg, aber nicht einmal schätzungsweise sagen. Daher engagiert sich der Verein für die Erforschung der kleinen Tiere. «Man weiss so viel über Vögel, Schmetterlinge und andere Tiere. Aber über Wiesel weiss eigentlich niemand wirklich etwas», erklärt Markus Hohl sein Anliegen, die Bevölkerung für die Hermeline und Mäusewiesel zu sensibilisieren.

Dass das Projekt unter anderem in Schönenberg lanciert wird, ist kein Zufall. Laut Markus Hohl bietet die Region Schönenberg/ Hirzel den flinken Tieren einen geeigneten Lebensraum. Es sei eine der wenigen Regionen im Kanton Zürich, die noch relativ wenig zersiedelt und zerschnitten sind. Das heisst, dass die Wiesel um Schönenberg ein Gebiet finden, in dem sowohl Kulturland für die Mäusejagd wie auch wilde Natur für die Brut vorhanden ist und diese durch Vernetzungsflächen miteinander verbunden sind - nur wenige Strassen zerschneiden den Populationsraum der Wiesel, unbewirtschaftete Landstreifen verbinden die Lebensräume miteinander.

Wer sich zu den Glücklichen zählen möchte, die ein Wiesel zu Gesicht bekommen haben, muss sich in der Dämmerung auf die Pirsch machen. Wenn, dann sind sie laut Markus Hohl an Wald- oder Heckenrändern zu sichten, wo wilde Natur an wenig genutztes Kulturland grenzt.

Wer ein Hermelin oder ein Mauswiesel gesehen hat, soll seine Beobachtung eintragen unter www.stadtlandfluss.net/wieselnetz oder sich telefonisch melden bei Fornat, 043 244 99 60.