Dezember 2011 - Auszug aus: «WINformation 4 · Dezember 2011»
Schönenberg liegt in der Moorlandschaft Hirzel, einer auf gegen 1000 m ü.M. ansteigendenden Hochebene südwestlich von Zürich. Das Gemeindegebiet ist landwirtschaftlich geprägt, drei Viertel der Fläche werden futterbaulich genutzt. «Eigentlich ist diese Nutzung ideal für Wiesel», erzählt Markus Hohl vom Naturschutzverein Schönenberg, der Trägerorganisation des Wieselförderprojekts. «Die landwirtschaftliche Nutzung ist gleichzeitig aber auch sehr intensiv.» Zum Glück sei die Zersiedelung im Vergleich zum Rest des Kantons tief.
Nach einem Aufruf in den lokalen Medien zur Meldung von Wieselbeobachtungen gingen über 30 vertrauenswürdige Hinweise ein. Obwohl dies keinen direkten Hinweis über den Zustand der lokalen Bestände liefert, war es erfreulich, dass sich die Beobachtungen über das ganze Gebiet verteilten. Als Massnahmen wurden vor allem Ast- und Steinhaufen entlang eines Baches errichtet, der als wichtige Vernetzungsachse funktioniert. Diese Arbeit wurde von Helferinnen und Helfern gegen ein kleines Entgelt übernommen. Eingebaute Spurentunnel beweisen: Die gebauten Strukturen werden genutzt!
«Ein Hermelin ist sogar in eine Fotofalle getappt, das ist aussergewöhnlich», freut sich Hohl.
«Unsere Fördermassnahmen – Ast- oder Steinhaufen – waren unproblematisch umzusetzen. Möchten wir Altgrasstreifen stehen lassen, Bäche öffnen oder einen Wildtierdurchlass bei einer Strasse bauen, dann ist die Realisierung anspruchsvoller», gibt Hohl zu bedenken. Einerseits seien die Verhandlungen mit Bauern sehr zeitaufwändig und darum in einem ehrenamtlich geführten Projekt schwierig, auch wenn Hermelin und Mauswiesel in Landwirtschaftskreisen «gut ankommen». Anderseits seien die finanziellen Möglichkeiten eines Naturschutzvereins beschränkt. «Wir hatten schliesslich Glück, dass Wiesel im Vernetzungsprojekt der Gemeinde als Zielarten definiert wurden und Förderungsmassnahmen für die kommenden sechs Jahre gesichert sind», erklärt Markus Hohl. In diesem Sinn schuf das Projekt gute Grundlagen. Und es haben sich Nachahmer gefunden. Die benachbarte Gemeinde Samstagern ist auch auf die Wiesel gekommen…
Franziska Schwab